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Bitte ein zu Hause am Meer, danke!
Schon in jungen Jahren glaubte ich an irgendetwas. Was das genau war, wusste ich damals nicht. Fragte mich jemand, ob ich einer Glaubensgemeinschaft angehörte, antworte ich meist, dass dem nicht der Fall ist, denn ich glaube an mich, ich glaube an das, was ich erreichen möchte. Dabei habe ich meine Ziele zwar stets erreicht, aber mich selbst dabei auf dem Weg dahin vergessen. Ich schuftete mich halbtot und wenn ich das Ziel dann erreicht hatte, war ich glücklich. Allerdings nur für einen kurzen Moment. Dann fragte ich mich: „Welches Ziel nehme ich mir jetzt vor?“
Damals waren meine Leitsprüche so etwa:
„Der Glaube kann Berge versetzen.“
„Ja, ich schaffe das!“
„Jeder Widerstand bekräftigt mich dazu, in Kürze den doppelten Erfolg zu haben.“
„Ich glaube ganz fest, dass ich das und jenes erreichen kann.“
Oft arbeitete ich von früh bis nachts, hatte mich um Mitarbeiter und um alles, was dazu gehört, zu kümmern, war viele Tage in der Woche in Berufsschulen, auf Seminaren oder Terminen unterwegs, einmal von zwei Monaten sogar 58 Tage. Eines Morgens in einem Hotel – ich hatte erneut ein Seminar vor mir – musste ich mich beim Zähneputzen leicht übergeben. Was ich da sah, ließ mich schaudern. Ich erbrach Blut.
Dieses Ereignis veränderte mich, ich fing an, über mein Leben nachzudenken.
Schon überlegte ich, dem Hamsterrad zu entfliehen, denn am Ende des Jahres blieb mir nur die Hälfte von dem übrig, was ich hart erarbeitet hatte. Das kennen wohl viele von uns, ob angestellt oder selbstständig, je mehr man verdient, desto mehr gibt man ab. Hinzu kam, dass auch meine Körperzellen immer mehr von ihrem blühenden Leben abgaben, die Falten kamen zu früh, die grauen Haare auch.
Weil ich einfach keine Zeit hatte oder ich mir keine Zeit nehmen wollte, gingen meine Beziehungen kaputt, weil ja dann Dinge liegengeblieben wären, die ich noch erreichen wollte.
Dann kam eins aufs andere: Mein Vati, meine Katze, meine Hündin, mein Pferd gingen von mir, ebenso der Onkel der einen und der Chef der anderen Mitarbeiterin und der Ehemann der weiteren Mitarbeiterin wurde immer kränker. Schlussendlich ging dann auch noch meine Mutti, viel zu früh. Das war's.
Meine Welt brach komplett zusammen, eine langwierige Erkältung zog sich zur nächsten, mein Immunsystem spielte verrückt.
STOP! Ich brauchte dringend einen BREAK!
Viele sprachen davon, dass man heute älter als früher werden würde. Dabei gingen so viele Menschen – neben meinen Eltern – viel zu früh, teilweise erreichten sie noch nicht einmal das Rentenalter. Ich grübelte viel darüber nach. Das Universum rettete mich. Immer und immer wieder sprach es zu mir: ‚Sei jetzt glücklich! Wer weiß, ob du die Rentenzeit erreichen kannst. Tu jetzt genau das, was du möchtest.‘
Ich wusste, dass diese innere Stimme Recht hatte. Denn wenn man alt ist, kann man womöglich nicht mehr tanzen gehen, weil die Knochen nicht mehr mitmachten, wenn man alt ist, schickt es sich womöglich nicht mehr, verschiedene Dinge zu tun, wenn man alt ist, ist man womöglich froh, den Tag zu überstehen, anstatt es in vollen Zügen auszukosten.
Doch so einfach ist es nicht, Ballast abzustoßen, von dem man dachte, dass er zum Leben dazugehörte und man ihn von dir erwartete: Erfolgreich im Beruf, ein großes Haus, ein Hund, eine Katze ein Partner, seine Kinder als Patchwork-Familie, schöne Autos vor der Tür, das sieht nach außen doch schön aus, stimmts?
Fortan interessierte es mich nicht mehr, was man von mir in der Öffentlichkeit erwartete, entschied ich. Ich tat das, was mir gut tat. Ich habe nur das eine Leben, welches mir in all seiner Schönheit zu Füßen lag und ich nutzte es kaum!
Dann geschah etwas, was ich heute Magie nenne. Ein Mann trat in mein Leben, nur für eine Nacht, aber er hielt mir den Spiegel meiner vergessenen Wünsche vor.
Er forderte mich völlig unvorbereitet heraus.
Aber von vorn. In meiner – dieser – Umbruchdenkphase stöberte ich das Internet durch nach etwas Spaß. Super, gefunden, da gab es ein Konzert ca. 200 km weit weg von einem Megamusiker. Ich kaufte eine Karte, zog mein Dirndl an, steckte mir Blüten ins Haar und fuhr los. Wie es schien, war ich eine der ersten dort, ich bekam einen tollen Parkplatz ziemlich weit vorne. Und ich ging erwartungsvoll in die Arena. Wow, viele Leute und auch viele andere hatten Tracht an. Wie schön! Die Stimmung war der Hammer, ich stand am Rande, so dass man dort super vor sich hin zappeln konnte. Plötzlich kam ein Mann auf mich zu, ungefähr so groß wie ich, Halbglatze, schmächtig, aber in auch Tracht. Wie sympathisch, fand ich, ein Mann in Tracht. Er streckte mir seine Hand aus und fragte: „Darf ich bitten?“ Wir begannen zu tanzen. Ein guter Tänzer war er, super! Ich liebte das Tanzen, so manch ein früherer Tanzpartner beteuerte mir, ich sei leicht wie eine Feder zu führen. Tanzen war das einzige Hobby, welches ich mir nach einem langen Seminartag gönnte. Ich nannte es "den Stress heraustanzen".
In der Arena tanzten wir also miteinander und wir wurden immer ausgelassener. Welch ein toller Spaß – endlich – nach so langer Zeit. Jeglicher negative Stress schien von mir zu fallen. Und es schien, als würde mein Tanzpartner genauso fühlen.
Natürlich brachte er mir später – gentlemanlike – meine Jacke und mich zum Auto. Es stellte sich heraus, dass sein Auto nur drei Autos neben meinem stand. Irre! Dann machte er die Autotüren weit auf und legte eine Diskofox-CD ein. „Darf ich bitten?“ Erneut hielt er mir seine Hand hin und wir tanzten dann auf dem Parkplatz weiter, bis früh 1 Uhr. „Wir können die Zeit doch nutzen“, sagte er und ich fand diese Idee toll. Die Autoschlange wurde so allmählich kürzer. Da wir mit die ersten auf dem Parkplatz waren, waren wir auch die letzten, die wieder herausfahren konnten.
Beim Verabschieden wussten wir beide nicht, wie wir uns nun verhalten sollten. Sollten wir uns wieder treffen oder sollten wir es bei dem wunderschönen Erlebnis belassen? Ich spürte, dass ich noch nicht soweit war, aber er auch nicht, was auch immer seine Geschichte war.
"Was wünschst du dir noch vom Leben?"
Aus heiterem Himmel fragte er mich dann: „Was wünschst du dir vom Leben noch?“
Peng, diese Frage traf mich bis ins Mark. Ich sah ihn verdutzt an, meine Gedanken wurden schlagartig klar. Es war, als fiele ich in ein Loch, als würde alles, woran ich glaubte, null und nichtig sein.
Sicherlich war ich gerade im Begriff, mein Leben neu zu gestalten, doch er war mit seiner Frage schneller, als ich mir einen Plan für mein weiteres Leben ausdenken konnte. Er zwang mich förmlich, mir genau zu diesem Zeitpunkt – dort auf dem Parkplatz – Gedanken um meine Zukunft zu machen.
„Wie meinst du das?“, fragte ich ihn zurück. „Eigentlich habe ich alles, was ich mir wünsche.“, sagte ich zu ihm. Und ich zählte alles auf, Erfolg im Beruf, großes Haus, schickes Auto, bla bla bla.
Und da waren sie wieder, die alten Denkmuster. Die Denkmuster, aus denen ich ja eigentlich weg wollte. Aber wie?
Er unterbrach mich. „Nein, das meine ich nicht. Ich meine, was du schon immer mal machen wolltest, du dich aber nie getraut hast. Wo wolltest du schon immer mal sein, hast es aber nie gewagt?“
Klack, klack, klack ratterte es in meinem Kopf. Eigentlich wollte ich die schöne, berauschende Erfahrung der vergangenen Stunden beibehalten, doch nun musste ich nachdenken, fand aber keine Antwort. Da wollte ich aus meinem vollgestressten Leben etwas Schöneres machen und konnte aber nicht auf die einfache Frage antworten, was ich mir vom Leben noch wünschte. Wie peinlich!
Verhalten tanzten wir weiter, eigentlich standen wir fast, die Anspannung war zum Greifen nah, denn auch ihn schien etwas zu beschäftigen. Die Luft aus unseren Mündern wurde zu Raureif in die Höhe gehoben. Keiner brachte mehr ein vernünftiges Wort heraus, ich stammelte vor mich hin, ich schämte mich, dass ich keine Ziele mehr zu haben schien. Ich war 49 Jahre und wusste nicht, was ich noch vom Leben erwartete.
„Was wünschst du dir denn noch von deinem Leben?“, frage ich ihn, um diese verhaltene Situation zu beenden. Und dann begann er von sich zu erzählen. Auch er hatte ein tolles Haus, war Vermieter, hatte Erfolg im Beruf als Künstler, seinen schicken SUV sah ich ja direkt vor mir. Er berichtete mir von seinen Erfolgen in seiner Selbstständigkeit, bis er dann mit 41 Jahren so tief in einen Burnout fiel, aus dem er viele Jahre nicht mehr alleine heraus kam.
Mir wurde schlagartig klar, dass auch er sich den Stress von der Seele tanzte und in einer Umbruchphase steckte. Erst viel später wurde mir bewusst, dass eine magische Kraft uns an diesem Abend zusammenführte. Es musste so sein, zu seinem und zu meinem Wohle.
Nun waren wir die Einzigen weit und breit, die anderen waren bereits vom Parkplatz heruntergefahren. Leicht unsicher verabschiedeten wir uns mit einer Umarmung und bedankten uns für den wunderschönen Tanzabend. In Gedanken versunken fuhr ich nach Hause.
In den nächsten Tagen holte mich der stressige Alltagstrott wieder ein, doch dieser Abend ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Immer wieder erinnerte ich mich an seine Frage: "Was wünschst du dir noch vom Leben?"
Und plötzlich war sie da, die Antwort auf seine Frage!
Ungefähr zwei Wochen später – ich war gerade am Umräumen zweier Schränke – fielen mir meine Alben mit Fotos und Erinnerungen auf. Aus einem Album guckte ein Zettel heraus, was mich störte. Es war jedoch kein Zettel, sondern ein Blatt Papier, auf dem ich vor vielen Jahren Fotos von Aussichten mit Meerblick geklebt hatte. Visualisierung nennt man das in der Psychologie und damit man seine Träume nicht vergisst, soll man sich diese aus Prospekten oder Ähnlichem herausschneiden und an eine PIN-Wand heften. Die weißen DIN-A-4-Blätter, worauf ich meine ausgeschnittenen Wünsche klebte, waren meine PIN-Wand.
Da war sie also, die Antwort auf seine Frage! Die Bilder erinnerten mich wieder an meinen großen Traum:
Ich wollte immer am Wasser leben, am besten mit Meerblick. Entweder einen kleinen Bungalow am See mit Wald ringsherum oder einfach am Meer mit Wald rindherum. Ich hatte es durch die vergangenen Geschehnisse nur verdrängt.
Es wurde eine Wohnung mit Meerblick in Prora
Dann ging alles ganz schnell. Das Konzert war Ende Oktober 2018. Innerhalb von dreieinhalb Monaten hatte ich mein Haus verkauft und bin am 1. März 2019 im Alter von 50 Jahren in eine Wohnung in Prora (Ostseebad Binz) mit Meerblick gezogen. Das Universum hatte mich über Umwege dorthin geleitet, wohin ich immer schon wollte. Es hat dafür gesorgt, dass ich auf dem Weg dorthin glücklich war, weil ich es endlich zugelassen hatte. Denn selbst der Umzug, das Planen und Einrichten war mir eine Freude und mit vielen Glücksmomenten behaftet. Von ganzem Herzen Danke, liebes Universum, danke, liebe höhere Macht.
In Prora machte ich dann zum ersten Mal über mehrere Stunden die Füße hoch, legte mich auf meine neue Couch, ohne gleich wieder Rasen mähen oder Unkraut rupfen zu müssen oder die Fugen der Auffahrt zu reinigen, oder das Dach zu säubern und mit Traufenkämme gegen Tiere zu schützen, ohne 350 qm und 36 Fenster bzw. später 260 qm und 28 Fenster putzen zu müssen, oder Teiche auszupumpen mit Feuerwehrschläuchen, damit diese nicht regelmäßig überliefen, ohne eine Hecke oder Büsche schneiden zu müssen, ohne, ohne, ohne. Einfach herrlich! Es gab fortan nur noch das Wort „MIT“. Im Jahr 2019 habe ich so viele Veranstaltungen mitgemacht, wie in meinem ganzen Leben nicht. Wenn jemand mir gegenüber feststellte: "Du machst aber auch ganz schön viel mit, oder?", antwortete ich meist: "Wer weiß, was nächstes Jahr ist. Ich möchte jetzt leben." Ich wusste vorher nichts von Prora oder der wunderschönen Insel Rügen, außer, dass mir eine Kreuzung sehr bekannt vorkam; womöglich war ich früher einmal dort in einem Kinderferienlager. Doch als ich nach der Suche einer Wohnung mit Meerblick in die Suchmaschine „Wohnung mit Meerblick“ eingab, kam an erster Stelle die Wohnung in Prora. Und ich entschied mich für Prora.
Mein neues zu Hause in Prora sollte dann auch wieder einen Sinn ergeben...
Ein Jahr später kam das schreckliche Jahr 2020. Doch so belastend die Zeit auch war, so unendlich dankbar war ich, dass das Universum mich zuvor nach Prora brachte, welches ab März 2020 für einen gewissen Zeitraum fast menschenleer war. So fand ich Ruhe und zu mir selbst und öffnete mein Bewusstsein für Dinge, die ich vorher nie wahrgenommen hatte. Danke liebes Universum auch dafür.
Das Universum weiß, was gut für uns ist und lenkt und leitet uns genau dorthin, wo wir sein möchten, wenn wir es zulassen. Auch wenn das eine oder andere heute noch keinen Sinn ergibt, so wird der Weg uns zu unseren Wünschen führen.
Übrigens. Es befand sich in dem Album ein weiteres Blatt Papier, auf dem ich seinerzeit eine Frauenhand mit Ehering und eine Frau mit Hochzeitskleid aufgeklebt hatte. Und auch diese Wünsche erfüllte mir das Universum. Mir wurde ein Heiratsantrag gemacht, ich bekam einen hübschen Verlobungsring an den Finger gesteckt. Und auch das wunderschöne weiße Kleid hatte ich an, zwar nicht zu einer Hochzeit, sondern zu einem Barockschlossfest mit Barockball. Allerdings konkretisierte ich meine Wünsche nicht weiter, so dass sich das Universum meinen nächsten Wunsch vornahm.
Hatten auch Sie Wünsche, die Sie durch Stress und Ablenkungen verdrängten und die Ihnen auf Umwegen wieder bewusst gemacht wurden? Was wünschen Sie sich noch vom Leben? Ich freue mich sehr, Ihre / deine magische Story zu lesen oder irgendwie helfen zu können, gerne unter einem Nicknamen (bitte die Blogregeln lesen). Oder Sie schreiben mir über das Kontaktformular oder per E-Mail, gerne auch in der DU-Form. Danke für Ihren / deinen Kommentar.
Herzlichst Konstanze
Die englische Version finden Sie übersetzt mit neuralwriter.com hier-klick.
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